Cranach gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 16. Jahrhunderts. Seiner Werkstatt entstammen rund 5.000 Werke, darunter viele Altarbilder, allegorische Gemälde und Porträts.
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Inhalt
- Brief Martin Luthers an Lucas Cranach über seinen Auftritt in Worms vom 28. April 1521 (Dokument 2)
- Eigenhändige Ausfertigung Lucas Cranachs über verschiedene Zahlungen für Arbeiten zur Hochzeit Herzog Johanns (Dokument 3)
1. Transkriptionen
Brief Martin Luthers an Lucas Cranach über seinen Auftritt in Worms vom 28. April 1521
Dem fursichtigen Meister Lucas Chranach
Maler zu Wittenberg meinem lieben
Gefattern und freundt
Meinen dienst Lieber gefatter Lucas ich segne und be-
fehle euch Gott. Ich las mich umthun und verbergen, weis
selb noch nicht wo und wiewol ich lieber hette von den Tyran-
nen, sonderlich vona des wütenden Hertzogen Georgen zu Sachsen Hand-
den [...]b erlitten mus ich doch guter Leut radt nicht verachten bis
zu seiner Zeit. [...]c Man hat sich meiner Zukunft zu Worms nicht
versehen und wie mir das geleid ist gehalten wisset ir alle red
aus dem verbot das mir entgegen kam. Ich meiner Kayserlichen Majestät
solt ein doctor oder funffzig haben [...]d und den Mönch
redlich uberwunden. So ist nichts mehr hir gehandelt denn so viel.
Sind die bucher dein? Ja. Wollen sie widerruffen, odder nicht? Nein.
So heb dich. O wir blinden deudschen wie kindisch handeten wir
und lassen uns so iemerlich die Romanisten effen und nerren
[...]e Sagt meiner gefatteren evorem lieben Weib mein Grus und das
sie sich die weil wol gehabe. Es müssen die Juden einmal singen
Jo Jo Jo: der Ostertag wird uns auch komen so wollen wir denn
singen alleluia. Es mus ein klein Zeit geschwiegen und gelitten
sein. Ein wenig so sehet ir mich nicht und aber ein wenig so se-
het ir mich sprach Christus. Ich hoffe es soll iezt auch so gehen doch
Gottes wille als der aller beste geschehe hirinn wief in Himmel und
Erden Amen. Grusset mir Meister Christian und sein Weib. Wollet
auch dem Radt mein grossen Dank sagen für die [fure] Ist euch der
Licenciat [Feldkirch] nicht genugsam möget ir Er Amsdorff
zum Prediger ersuchen er wird's gerne thun. Ade. hiemit alle
sampt Gott befohlen der behut ewer aller verstand und glauben in
Christo fur den Römischen wolffen und trachen mit irem anhang.
Amen. Zu Franckfortt am Mayn Sontags Cantate 1521 d.M.L.
Dem fursichtigen Meister Lucas Cranach Maler zu Wittenberg
meinem lieben gefatteren und freund Martin Luther
d M L Brieff an Lucas Maler
- a gestrichen: durch
- b unleserlich
- c Einfügemarke: „Mein...gehalten“ als Textteil gekennzeichnet, der wohl weiter unten einzufügen ist
- d unleserlich
- e Einfügemarke: hier Textteil „Mein...gehalten“ (siehe Anmerkung c) einfügen
- f über der Zeile eingefügt, auf der Zeile gestrichen: und
Eigenhändige Ausfertigung Lucas Cranachs über verschiedene Zahlungen für Arbeiten zur Hochzeit Herzog Johanns
Transkription zu Dok. 3, Blatt 35b
Auslosung der Lantschafft
XVII Groschen VI Pfennig Losung [er] Bastian von Mistelbach uff V [pfl] VII nacht
VIII Groschen Losung Steffan Maler uff I [pfl] XIIII nacht Incluss [III] Nacht [II] [pfl]
X1/2 Groschen Losung Hans Meusbach uff [III] [pfl] VII nacht
XVIII Groschen Losung uff VI Wagen [pfl] VI nacht Meusbach weyb
II Gulden XVI Groschen VI Pfennig Losung er [Heinrischel] Pflug Marggraff Kasemirus geschick uff VII [pfl] V nacht
X1/2 Groschen Losung Kuntz von Meusbach uff [III] [pfl] VII nacht
X1/2 Groschen Losung Hanss Kreytzen uff [III] [pfl] VII Nacht
I Gulden III Groschen VI Pfennig Losung Ditterich Stentz uff VII [pfl] VII Nacht
I Gulden IIII Groschen Losung uff X [pfl] Bernhart von Wangheym
XIII Groschen Losung Lucas maler uff II [pfl] XIII tag
II Gulden IIIIa Groschen VIII Pfennig schlaffgelt uff mays ter Lucas Maler Gesellen uff IIII wochen yr X gesellen ein nach II Pfennig uff ein
Latere XI Gulden X ½ Groschen VIII Pfennig
- a verwischt
Transkription zu Dok. 3, Blatt 45b
Aussgab maller arbayt
LXVIII Gulden Lucas maler hat meinem gnedigen hern hertzog Johansen XI rendeckn XIII stechdeckl X helm zeychen und fur ander arbait lauts maister Lucas zedel
III Gulden maister Lucas malersa gesellen trinckelt seyn ir X gewest uff bevel dess pfeffingers
LXXX Gulden maister Lucas maler von dem gemelde bey seiner aygener farbe und lon den X gesellen bey VII wochn
gearbeyt in den gemachen undb kirchn lauts seiner zeidel
XIIII Gulden fur XLII grose und cleine wappen fur tuch goldt, farb und macherlon an die tebicht in die stuben do die
fursten an der hochzeyt gesessen lauts meyster Lucas zeidel
X Gulden fur Leymat zu den cleynen wappen an den himel komen maister Lucas gesellen einer entpfangen
Latere [18LXV] Gulden X Groschen
- a gestrichen: von dem gemelde
- b über der Zeile eingefügt
(Transkription zu Dok. 2 und 3: Laura Scherr)