Zweiter Weltkrieg Spionage

Im April 1933 gründete Hermann Göring unter dem Namen „Forschungsamt“ einen eigenen Geheimdienst, der zum größten des Dritten Reiches wurde. Die neue Institution hatte das fast ausschließliche Monopol auf die Überwachung der Telefone. Unter den Abgehörten waren Politiker, Generäle und Oppositionelle.

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Übersetzung Dokument 3

Zwei abgehörte Telefongespräche zwischen Anthony Eden und Harry Hopkins, Winston Churchill und Richard Law vom 24. September 1943

 

Geheime Reichssache

Anlage 1 zu gRs.-Nr.510/43

 

Nr. 518

Zeit: 24.9.43

Uhrzeit: 16.47

Gesprächsteilnehmer:      A = Harry Hopkins, Washington

B = Anthony Eden. Es spricht auf der B Seite anfangs John Martin, später erst Anthony Eden, Weil er zu Anfang des Gespräches noch in einer Sitzung war.

 

Das Gespräch geht offensichtlich um die Außenministerkonferenz, die ursprünglich in Moskau geplant war.

 

Das Gespräch nahm folgenden Verlauf:

 

A         Hallo

B         Ja, Harry

B         Hier spricht John Martin

A         Ja, ich weiß. Wir möchten die Frage aufwerfen, weil wir möchten, dass Mr. Hull (?) an diesem Treffen teilnimmt, mit Bezug darauf, ob es nicht in London stattfinden könnte.

B         Das erste Treffen?

A         Ja.

B         Gut.

A         Und wir möchten die Frage aufwerfen.

B         Die was?

A         Er kann nicht zu dem anderen Ort fliegen. Er kann nicht nach Moskau fliegen.

B         Er kann nicht?

A         Er kann nicht.

B         Nein.

A         Er möchte vorschlagen, dass die Konferenz entweder in London oder in Washington stattfindet.

B         Ich habe nichts dagegen.

A         Glauben Sie, die andere Seite würde akzeptieren?

B         Ich denke, Sie sollten ihn fragen.

A         Na gut, das wollte ich von I h n e n wissen.

B         Also, wir können überall hingehen.

A         Na gut, fragen Sie ihn (wird unterbrochen)

B         Einfach überall, denn wir denken, dass der Ort auf halber Strecke mit Abstand am besten ist.

A         Oh, dann würden Sie vorziehen, es dort abzuhalten, richtig?

B         Das ist richtig.

A         Ich werde das klären? [sic], und es ist möglich, dass unsere Botschaft deutlich härter ausfallen wird, unsere Botschaft wird das und nur das nahelegen.

B         Ja, das ist richtig.

A         Ja. In Ordnung. Ich denke, wir werden diese Botschaft in ein paar Minuten abschicken.

B         Ich glaube, mein Freund möchte Sie sprechen. Er ist in dem anderen Raum.

A         In Ordnung. Hallo, hallo (Unterbrechung des Gesprächs durch Leitungsstörungen. Teilnehmer verlieren sich. Werden wieder verbunden.)

            Neuer Teilnehmer: (Eden)

A         Wie geht es Ihnen?

B         Wie geht es Ihnen?

A         Oh, mir geht es gut. Mr. Hull möchte daran teilnehmen.

B         Ja.

A         Wir haben vorgeschlagen, eine Botschaft dieses Inhalts zu schicken und hoffen, dass der Ort der Konferenz geändert werden kann, und ich habe verstanden, dass Sie es sehr bevorzugen würden, sie im zentralen Teil abzuhalten.

B         Ich sage Ihnen, was ich denke, dass sie von I h r e m Blickwinkel aus einen solchen Versuch machen. Wir sagen, dass Sie das selber in Ordnung bringen müssen.

A         Und glauben Sie, dass irgendeine Möglichkeit für uns besteht, das zu tun?

B         Ich habe es so von dem Mann gehört, der heute hier war, verstehen Sie?

A         In Ordnung, ich denke, wir werden es versuchen.

B         Wenn ich einen Rat geben darf, ich würde versuchen, den zentralen Ort zu begründen, ohne es aber zu weit zu treiben.

A         In Ordnung, das verstehe ich, in Ordnung, ich werde Sie heute auf dem Laufenden halten.

B         Einen Moment, bitte … (Störung)

A         Also, der Kanal wird von unserer politischen Opposition ausgekundschaftet.

B         Ich vermute, dass Sie dort stehen, wo Sie waren, als ich bei Ihnen war.

A         Ja, dazu gibt es er überhaupt nichts Neues.

B         In Ordnung, gut.

A         Als ein fantasievolles Dokument (oder uninspired, fantasieloses) …

            In Ordnung, liebe Grüße an Ihre Familie.

 

 

Es folgen die üblichen Abschiedsworte.

 

 

Geheime Reichssache

Anlage 2 zu gRs.-Nr.510/43

 

Nr. 519

Zeit: 24.9.43

Uhrzeit: 21.03

Gesprächsteilnehmer:      A = Richard Law, Brit. Embassy Washington

B = Winston Churchill, London

 

In diesem Gespräch ernennt Winston Churchill den Richard Law zum Minister of State und Assistant of the Foreign Secretary.

 

B (Winston Churchill): Hallo

A:        Hallo, Premierminister.

B:        Spricht dort Richard?

A:        Oh, ja, Premierminister.

B:        Wir müssen hier gewisse Veränderungen vornehmen.

A:        Ja.

B:        Eine davon betrifft S i e.

A:        Entschuldigung, das verstehe ich nicht, Sir.

B:        Sehen Sie, ich möchte Ihre Unterstützung. Also, ich schlage vor, dass Sie Staatsminister werden und dem Außenminister assistieren sollen.

A:        Sie schlagen vor, dass ich was sollte?

B:        Staatsminister werden.

A:        Oh, im Außenministerium?

B:        Ja, und dem Außenminister assistieren.

A:        Ich danke Ihnen vielmals, Sir.

B:        Als ernannter Staatsminister kommen Sie unter den ‚Topler’ (?)

A:        Herzlichen Dank.

B:        Ich nehme an, dass ich davon ausgehen kann, dass Sie bereit sind zu (wird unterbrochen)

A:        Das akzeptiere ich ganz sicher.

B:        Sehen Sie, Sie werden vorbeikommen können.

A:        Ja.

B:        Es wird morgen Vormittag rauskommen.

A:        Ich verstehe, danke.

B:        Ich muss eine neue --- Liste machen.

A:        Ja. Ich habe die ganze Sache im Griff.

B:        Sie werden in dem Sinne nicht streng überwacht werden.

A:        Entschuldigung?

B:        Sie unterliegen nicht der Zensur (?)

A:        Ja, ich verstehe.

B:        Ist bei Ihnen alles in Ordnung?

A:        Ich denke, es geht besser als in Ordnung, ja. Alles ist extrem – Sir.

B:        Irgendwas stimmt mit der Verbindung nicht.

A:        Ja, sie ist furchtbar schlecht. Aber ich denke, hier läuft alles gut.

B:        Prächtig hallo.

A:        Hallo.

B:        Haben Sie es verstanden?

A:        Ich habe es verstanden, Sir. Staatsminister im Außenministerium.

B:        Richtig.

A:        Ich bedanke mich wirklich vielmals, Sir.

B:        Ich bin sehr froh, Sie unterstützen zu können.