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»Es sah eher aus wie das Werk eines Teufels als das eines Menschen.«

Jack the Ripper

„Jack the Ripper“ – Ein Name, der im Herbst 1888 die Londoner Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzte, die Polizei heillos überforderte und die Welt auf die alarmierenden Umstände im East End aufmerksam machte.

Als Ergänzung zu Ihrem Dokumentenmagazin möchten wir Ihnen an dieser Stelle spannende Hintergrundinformationen zur Kriminalakte "Jack the Ripper" und zu Ihren exklusiven Dokumenten liefern.

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    Inhalt:

    1. Transkriptionen und Übersetzungen
    • Zeugenaussage George Hutchinsons vom 12. November 1888 (Dok. 2)
    • „Dear Boss“-Brief vom 25. September 1888, adressiert an die Central News Agency (Dok. 3a)
    • „From Hell“-Brief vom 16. Oktober 1888, adressiert an George Lusk (Dok. 3b)

     

    2. Tatorte der Whitechapel-Morde
    • Karte

     

    1. Transkriptionen und Übersetzungen

    Zeugenaussage George Hutchinsons

    Transkription

    At 6 p.m. 12th George Hutchinson of the Victoria Home Commercial Street came to this station and made the following statement:
     

    “About 2:00 a.m. 9th I was coming by Thrawl Street, Commercial Street and just before I got to Flower and Dean Street I met the murdered woman Kelly and she said to me: ‘Hutchinson, will you lend me sixpence?’ I said: ‘I can’t. I have spent all my money going down to Romford’. She said: ‘Good morning, I must go and find some money’. She went away to Thrawl Street. A man coming in the opposite direction to Kelly (I.e. from Aldgate) tapped her on the shoulder and said something to her. They both burst out laughing. I heard her say: ‘All right’ to him and the man said: ‘You will be alright for what I have told you’. He then placed his right hand around her shoulder. He also had a kind of small parcel in his left hand with a kind of strap around it. I stood against the lamp of the Queen’s Head Public House and watched him. They both came past me and the man hung his head down with his hat over his eyes. I stooped down and looked him in the face. He looked at me stern. They both went into Dorset Street. I followed them. They both stood on the corner of the court for about three minutes. He said something to her. She said: ‘All right, my dear. Come along. You will be comfortable’. He then placed his arm on her shoulder and she gave him a kiss. She said she had lost her handkerchief. He then pulled out his handkerchief, a red one, and gave it to her. They both went up the court together. I went to the court to see if I could see them, but I could not. I stood there for about three quarters of an hour to see if they came out. They did not, so I went away.”

    Description: “Age about thirty four or thirty five; height five feet six inches; complexion pale; dark eyes and eyelashes; slight moustache curled up at each end and hair dark; very surly looking; dress – long dark coat; collar and cuffs trimmed with astrakhan and a dark jacket underneath; light waistcoat; dark trousers; dark felt hat turned down in the middle; button boots and gaiters with White buttons: wore a very thick gold chain with linen collar; black tie with horseshoe pin; respectable appearance; walked very sharp; Jewish appearance; can be identified.”

     

    Übersetzung

    Um sechs Uhr nachmittags am 12. kam George Hutchinson aus dem Victoria Home in der Commercial Street in diese Polizeistation und machte die folgende Aussage:

    „Gegen zwei Uhr morgens am 9. kam ich aus Richtung Thrawl Street, Commercial Street und kurz bevor ich die Flower and Dean Street erreichte, traf ich die ermordete Frau Kelly. Sie sagte zu mir: ,Hutchinson, würdest du mir sechs Pennies leihen?‘ Ich sagte: ,Kann ich leider nicht. Ich habe all mein Geld dafür ausgegeben, um nach Romford zu kommen.‘ Daraufhin wünschte sie mir einen guten Morgen und teilte mir mit, dass sie los müsse, um Geld aufzutreiben. Sie lief in Richtung Thrawl Street. Ein Mann kam aus der entgegengesetzten Richtung auf Kelly zu, tippte ihr auf die Schulter und sagte etwas zu ihr. Sie brachen beide in Gelächter aus. Ich hörte sie sagen: ,In Ordnung‘, worauf der Mann antwortete: , Du wirst mir meine Wünsche sicherlich erfüllen.‘ Anschließend legte er seinen rechten Arm um ihre Schulter. Er trug ein kleines Päckchen, mit einer Art Band verschnürt, in seiner linken Hand. Ich stand an der Lampe des Queen’s Head-Pubs und beobachtete ihn. Sie liefen daraufhin an mir vorüber, und der Mann senkte seinen Kopf, sodass seine Augen von seinem Hut verdeckt wurden. Ich beugte mich nach vorn und schaute ihm ins Gesicht. Er blickte mich ernst an. Sie gingen in die Dorset Street. Ich folgte ihnen. Sie standen für etwa drei Minuten an der Ecke des Hofes. Er sagte etwas zu ihr und sie antwortete: ,In Ordnung, Liebling, komm mit und du wirst dich wohlfühlen.‘ Er legte daraufhin den Arm auf ihre Schulter und gab ihr einen Kuss. Sie sagte, dass sie ihr Taschentuch verloren habe, woraufhin er seines, ein rotes, herauszog und es ihr gab. Sie gingen dann gemeinsam in den Hof. Ich ging zum Hof, um nachzuschauen, ob ich sie sehen könnte, dies konnte ich aber nicht. Ich stand dort für eine Dreiviertelstunde, um zu sehen, ob sie wieder nach draußen kommen. Dies taten sie nicht und ich ging fort.“

    Beschreibung: „34 oder 35 Jahre alt, 1,70 Meter groß, bleicher Teint, dunkle Augen und Augenbrauen, dünner Schnurbart, der an den Ecken nach oben gezwirbelt war, dunkles Haar. Sehr mürrisches Aussehen.
    Kleidung: Langer dunkler Mantel, Kragen und Manschetten mit Astrachan gefüttert, darunter eine dunkle Jacke, helle Weste, dunkle Hose, dunkler Filzhut, der in der Mitte nach unten gezogen war. Dunkle Gamaschen mit hellen Knöpfen über geknöpften Stiefeln. Trug eine massive Goldkette mit einem weißen Siegel. Schwarze Krawatte mit einer Hufeisenanstecknadel. Respektable Erscheinung, ging sehr stramm, jüdisches Erscheinungsbild. Kann wiedererkannt werden.“ 


     

    „Dear Boss“-Brief vom 25. September 1888

    Transkription

    25. Sept.1888

    Dear Boss,
    I keep on hearing the police have caught me but they wont fix me just yet. I have laughed when they look so clever and talk about being on the right track. That joke about Leather Apron gave me real fits. I am down on whores and I shant quit ripping them till I do get buckled. Grand work the last job was. I gave the lady no time to squeal. How can they catch me now. I love my work and want to start again. You will soon hear of me with my funny little games. I saved some of the proper red stuff in a ginger beer bottle over the last job to write with but it went thick like glue and I cant use it. Red ink is fit enough I hope ha. ha. The next job I do I shall clip the ladys ears off and send to the police officers just for jolly wouldn't you. Keep this letter back till I do a bit more work, then give it out straight. My knife's so nice and sharp I want to get to work right away if I get a chance. Good Luck.


    Yours truly

    Jack the Ripper


    Dont mind me giving the trade Name


    PS: Wasnt good enough to post this before I got all the red ink off my hands curse it. No luck yet. They say I'm a doctor now. ha ha

     

    Übersetzung

    25. Sept.1888

    Lieber Boss,

    ich höre ständig, die Polizei hätte mich gefangen, aber bis jetzt konnten sie mich nicht erwischen. Ich habe gelacht, als sie so schlau schauten und davon sprachen, auf der richtigen Spur zu sein. Dieser Witz mit Leather Apron hat

    mich richtig amüsiert. Ich bin hinter Huren her und werde nicht aufhören, sie aufzuschlitzen, bis ich geschnappt werde. Der letzte Job war großartige Arbeit. Ich habe der Dame keine Zeit zum Kreischen gelassen. Wie können sie mich da schnappen. Ich liebe meine Arbeit und will wieder beginnen. Sie werden bald von mir und meinen lustigen kleinen Spielchen hören. Ich habe etwas von dem roten Zeug vom letzten Job in einer Ingwerbier-Flasche aufbewahrt, um damit zu schreiben, aber es wurde dick wie Kleber und ich kann es nicht benutzen. Rote Tinte tut´s auch, hoffe ich, ha ha. Beim nächsten Mal schneide ich die Ohren der Dame ab und schicke sie den Polizisten, nur so zum Spaß, das würden sie doch auch tun, oder. Halten Sie diesen Brief zurück, bis ich noch etwas mehr Arbeit verrichtet habe, dann geben sie ihn sofort heraus. Mein Messer ist so schön und scharf, ich möchte gleich wieder an die Arbeit gehen, wenn ich die Chance bekomme.

    Viel Glück.


    Ihr ergebener


    Jack The Ripper


    Ich hoffe Sie haben nichts dagegen, dass ich mir einen Markennamen zulege

     

    [Im Original im rechten Winkel zum Rest des Textes:]

    PS: Hab‘s leider nicht geschafft, den Brief zu verschicken, bevor ich die rote Tinte von meinen Händen hatte. Verdammt. Kein Glück bisher. Nun sagen sie ich wäre Arzt. Ha ha.


     

    „From Hell“-Brief vom 16. Oktober 1888


    Transkription

    From hell

    Mr Lusk,

    Sor I send you half the Kidne I took from one woman and prasarved it for you tother piece I fried and ate it was very nise. I may send you the bloody knif that took it out if you only wate a whil longer signed

    Catch me when you can Mishter Lusk


    Übersetzung

    Aus der Hölle

    Mr. Lusk,

    Sir, ich sende Ihnen eine halbe Niere, die ich einer Frau entnommen und für Sie

    aufbewahrt habe, das andere Stück habe ich gebraten und gegessen, es war sehr

    gut. Vielleicht sende ich Ihnen das blutige Messer, das sie herausschnitt, wenn

    Sie nur noch etwas warten.

    Unterzeichnet

    Fangen Sie mich, wenn Sie können, Mister Lusk 


     

    2. Tatorte der Whitechapel-Morde

    Jack the Ripper
    Tatorte der Morde an den „Kanonischen Fünf“ sowie an Martha Tabram und Emma Smith, zwei weiteren möglichen Opfern „Jack the Rippers“