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Judenverfolgung in Byern 1349

Obwohl die jüdische Bevölkerung unter dem Schutz der Herzöge stand, tolerierten und beförderten jene ihre Verfolgung.

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Transkriptionen

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Urkunde zu den Verfolgungen 1338 in Landshut und Niederbayern Landshut 30. Juni 1339 (Dok. 1)

 

Transkription

„Wir Heinrich von Gotes genaden pfallentz Graf zu Reyn und Hertog in bayern, veriehen offenbar an disem brief und tun chunt allen den di in sehent oder hörent lesen. Das uns Albrecht von Staudach unser purger ze Landshut, mit einer hantvest di wir im des nächsten pfintztags nach sandkatherein tag der nu nächst hin ist gaben beweiset geinnert hat, daz wir im schuldich worden und gelten solten drei Tausent pfunt hundert pfunt acht und fünftzig pfunt und sechs und zwanitzich pfennig Regenspurger. an den selben pfennig hat er ein genomen und empfangen daz gelt daz her nach geschriben stet. Des ersten von unserer toten juden hab siben hundert pfunt acht und fünftzich pfunt sechs schilling und vier pfennig. Darzu von Ludwig unsern Chastner ze Landshut dritthalb hundert pfunt, von den Juden zu Regenspurch zway hundert pfunt und dar zu von unsern steten und märkten siben hundert und funftzich pfunt dez werdent also Tausent pfunt neun hundert pfunt acht und fünftzich pfunt sechs schilling und vier pfenning Regenspurger, di er ein genomen hat si wann di ab geraitt und abgeslagen werdent, dannoch ist der summ der wir im schuldich beleiben und gelten sulen Aynlef hundert pfunt neun und neuntzich pfunt und zwen und achtzich pfennig Regenspurger, über ander geht da er vor unser brief und hantvest von unsüber hat. Es ist auch über geraitt, swaz sweikker der Tuschel und Peter der ekker di weil si unser vitztum waren von der selber unser toten Juden hab ein genommen habent di dem selben Albrecht von Staudeich halben zuvallen sol, siwann daz auch geraitt wirt, daz get uns auch an dem oben genanten gelt ab, swaz auch der selben hab von unser toten Juden der Tuschel und der Ekker nicht ein genomen habent di und uns an selber hab aller ir baider tayl den is gen uns verworcht habent und auch den halben tayl der Albrechten an uns gehört, sol den selben Albrechten von Staudach gevalen und uns den oben gananten gelt ab gen, swar auch ob er unser toten juden hab noch nicht an choern, der sol er sich underwinden und um di auch widerraitten nach seinem trewen. wold uns des nicht genügen so sol er es mit seinem ayd bestäten und, als daz geschicht, so sol er fürbas an aller notred darumb beleiben und sol auch uns daz selb gelt daz er ein näm oder ein nement wirt an dem vor genanten gelt ab gen. es ist auch albrecht von Staudeich Symon unserm Juden ze Landshut und andern unsern juden di hin chomen sint bei dreizzich pfunden Regenspurger pfennig schuldich swaz dez selben wirt mit rechter raittung daz sol uns auch ab gen swaz auch Albrecht von Staudeich unseren toten Juden häuser oder anderer hab verchauft hat und noch verkauft, swenn er di geit di selben sullen di häuser und di hab haben und besitzen an aller unser, unserer Amptleut und unserer Stet irrung kwann auch daz alles ab geraitt und ab geslagen wirt, swas dann des obigen geltes ist und wirt loben und gehaizzen wir im sein hausfrawn und sein erben ze weren und ze richten als unser genaden und eren und gein in wol anstet und daz si und dester pas gedienen mügen, waer auch Albrecht von Staudeich nicht e daz im sein verschribens gelt gantzlichen gevallen wär, swaz im des dannoch aussleit, sein wir schuldich und gepunden ze geben seinem Aydem Rudolffen dem Freymansperger und Fridrich und Albrecht den mauttnern von purchausen seinen swagern in aller der mazz und in allem dem rechten als im selben seiner hausfrawen und seinen chinden ein ze nehmen ze handeln und ze behalten. Daz in daz alles also stät gantz und unzerbrochen beleib dar uber ze einem urchund geben wir in disem brief mir unserm Insigel versigelten. Der ist geben ze Landshut da man zalt von Christes gepurt Dreytzehen hundert jat darnach in dem neun und drezzigisten iar des nächsten tags nach sand peters und sant pauls tag der heyligen zwelfpoten.“

 

(Transkription: Josef Kirmeier)


 

Urkunde zu dem Verkauf der Landshuter Juden durch Herzog Stephan,
München 17. Februar 1349 (Dok. 2)

 

Transkription

 „Wir Stephan von Gots genaden Pfallenzgraf bei Rein und Hertzog in Bayern tun chunt offenlich mit disem brief, daz wir Albrecht von Staudeich unserm vitztum bei der Rot seiner hausfrawn und ir Erben eingewortet und verschaft haben unser Juden ze Lantzhut mit aller irer hab, wie die genant sei, es sei an pfanden oder an briefen oder an ir selbers hab für sechs hundert gulden und auch für die chost di wir iezu ze Lantzhut die vasnacht vertan und verzert haben und wenn wir dar umb und Raitung verhörn umb die vorgenant gulden und chost waz dann obiges war daz sol er uns und unsern geswistreiden fürbaz an chost verdienen, war aber daz wir in schuldikch beliben uber daz si ein genomen hieten des sullen wir si genädichleichen wern und richten nach unsere Rat Rat. Wir wellen und gepieten auch alle unsern Amptleuten, Dienstmannen, Rittern, Chnechten, purgern, Edeln und unedeln, wie di genant sint, daz si in an der vorgenanten hab nicht irren noch engen und si beschirmen und geholffen sein als hab in unser hold sei urchund dies briefs der geben ist ze Munichen an Fritag nach Sand valentinn tag anno domini millisimo CCCmo XLnono.“

 

(Transkription: Josef Kirmeier)


 

Urkunde Herzog Stephans und seiner Brüder an Albrecht von Staudach (Dok. 3)

 

Transkription

„Wir Ludweig und Stephan von Gots genaden Marggraven ze Brandenburg und ze Lusitz, phallentzgrafen bei Rhein, hertzogen ze Beyern geben allen unsern amptleuten und ­geterwen phlegern und Richtern, Rittern und chnechten, edlen und unedlen die in der herschaft ze Beyern gesezzen sind unser huld und allez gut wir lazzen ew wizzen, dazz wir Albrecht von Staudach, unsern vitztum bei der Rot, enpholhen und gehaizzen haben, daz er sich von unsern und unsers Bruders des Römers wegen underwinden und ein nemen sol aller Jud Gut und hab, di si uberal in unsern land in Beyern gelazzen habent und auch ob irer hab noch icht mer funden wirt, ez sei an beraitschaft, chleinoden, phanden oder briefen. Da von pulen wir ewch und wellenz auch ernstlich daz ir im von unsern wegen mit allem fleizz und ernst beholfen seit, daz im die selb hab an widerred werd und gevallen und mit welhen sachen er ewer dar zu bedurff daz ir im darin ewer hilff und furdrungen als willichlich dar inne erzaigt, daz wir ew des ze danchenn haben wan er die selben hab siwaz der wirt an unsern und unsern Bruders des Römers nutz und frum geben und richten sol und sprechen sol und sprechen auch für unsern vorgenannten Bruder, daz ez sein wille und wort ist, wolt sich dar uber yemand setzen die der Juden Gut inne haten an welhen stucken, daz waer, die mag der vorgenante unser vitztum dar zu halten und noten und des selben sol er gen uns unentgolten sein swaz ir im auch der selben hab antwurtet und gebt der sagen wir ew ledig und los mit disem brief, der geben ist ze Muenchen nach Christs geburd dreizehn hundert Jar nach in dem newn und viertzigsten Jar am Fritag nach dem Sonntag Judica.“

 

(Transkription: Josef Kirmeier)