Für Herzog Otto III. war es nicht leicht, die ungarische Krone zu behaupten. Trotz zahlreicher militärischer Auseinandersetzungen gelang es ihm dennoch den Titel „König von Ungarn“ bis zu seinem Tod im Jahr 1312 aufrechterhalten. Um die Kosten des stetig andauernden Kampfes um die ungarische Königswürde tragen zu können, traf man Vereinbarungen, die in einer Urkunde niedergelegt wurden – der Ottonischen Handfeste.
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Inhalt
1. Transkription der Ottonischen Handfeste
2. Weitere Infos zu Herzog Otto III.
1. Transkription der Ottonischen Handfeste
Transkription zu Dokument 1
1311 Juni 15 Landshut
König Otto von Ungarn und die Herzöge Heinrich und Otto verleihen den niederbayerischen Ständen die niedere Gerichtsbarkeit und andere Privilegien. (Sog. Große oder Ottonische Handsveste.)
Wie Ott von gottes genaden konig zu Hungern, pfallentzgraf ze Rein und hertzog ze Bairn, und wir Hainrich und Otte pfallentzgraven ze Rein und hertzogen in Bairn, und wir Agnes konigin ze Hungern, und wir Jheut pfallentzgravin ze Rein und hertzogin ze Bairn verihehen offenbar an dem brief, das wir durch unser vorderen, unser selber und unser nachkomen hail
und selde, und auch durch die fürdrung die wir ze disen zeiten empfahen von bischoven, chorherren, clöstern, allen anderen pfaffen, graven, freien, dinstmannen, ritteren, knechten und gemainleich gen allen leuten, an allen den steten die diser sach trager sind, wir sein uber sy vogt oder nicht, es sein arm oder reich in unserm land wie sy genant sind die uns so getan fürdrung thunt, es sein gaistlich oder weltlich, lande und leuten die genad getan haben, das wir von allen unser nachkomen in die geben ewigkleich, ir erben und allen ir nachkomen durch frid, gemach und genad landes und leuten, an die drey gerichte, die zu dem tode ziehent: teuf, todsleg, notnunft, strassraub.
Umb teuf also beschaidenlich, wo unser richter des deubes inne wirt, es sein man oder weib, den sol er vesten, und sol man im den antborten, als er mit gürtl ist umbfangen. Und sol das geschehen mit des herrn ambtman wissen auf des guet er ist gesessen; und sol halt unserm richter des geholffen sein ob im das not ist. Wer aber des herren ambtman da nicht, so mag es unser richter thun an in, und sol in des nieman irren; und sol auch in fahen, als er mit gürtl ist umbfangen; und sol auch es dem negsten nachtgepauren kunt thun der dem man gesessen ist den er verstent. Und sol dann unser richter uber in richten in vierzehen tagen als unsers landes recht ist; und sol auch die teuf des guetes damit man in uberwinden sol sein uber sechs schilling der langen. Geschicht das, so sol auf dem guet beleiben, da der deup auf gesessen ist, same, arthaev und waz ze recht darzu gehort. Von dem andern tail sol gefallen des deubes hausfrauen und kinden, ob er sy hat, das drit tail; das ander guet alles gefellet dem herren auf des guet er sitzet. Hat aber er weder weib noch kind, so gefellet es alles dem herren. Begriff aber unser richter ainen deup auf der strasse in steten oder auf mergkten, richtet er uber in in vierzehen tagen als oben ist benant, so ist unsers richters war er bey im findet. Wellicher aber unser richter uber ainen deup in vierzehen tagen nit richtet, so sol er denselben man fürbas ledig lassen on allen schaden. Dann umb todsleg wellen wir, ob ain todslag geschech, der den thut, den sol unser richter fahen, und sol in des nieman irren. Und richtet dann uber in unser richter nach dem tod, so ist das guet, was des wirt, des mannes kinden und hausfrauen ob er sy hat, das drit tail, das ander alles in unsers richters. Hat aber er weder weib noch kind, so ist es alles unsers richters. Geschech aber ain todslag von graven, freien, dinstmannen, ritter oder edlen knecht, das sol steen an unsern gnaden, in allen dem recht, als er her von alten rechten ist gestanden. Entweicht aber ain man umb den todslag, und man den todslag hintz im bewaert, so stet es umb sein guet als oben ist verschriben, ob man nach dem tod hintz im richtet. Wolt er aber auf das recht steen, so sol unser richter mit dem guet nicht ze schaffen haben, untz das recht ergeet. Umb notnunft, umb strassraub sol es gesteen in allem rechten als es umb die toldsleg ist verschriben.
Die andern gericht alle, als wir sy untzher haben gehabt, die geben wir und unser erben in und iren erben ewigklich, armen und reichen, pfaffen, layen, gaistlich und weltlich, und an den steten allen, da das guet von gefellet.
Wir behalten auch uns selben ze richten, was unser graven, freien, dinstman, ritter oder knecht mit einander ze kriegen habent, wellen wir, das unser vitzdomb das richten oder wen wir dazu schaffen, yedem herren, doch in allem dem rechten als es von alten dingen her ist gestanden.
Wir wellen auch, das yeder herre selber uber sein leut und seiner leut guet richte, die er mit thuer und mit thor hat beschlossen, sy sitzen auf pfantscheften, vogteyen oder urbar, sy sein reich oder arm; on umb aigen und lehen, das richtent unser richter, und was wir uns oben haben ausgenomen.
Wenn auch wir unser pfantschaft erlösen, es sein vogtey, urbar, wie es ist genant, so haben wir unser gericht auf denselben gueten als vor; on was wir nu von neuen dingen bischoven, clöstern, pfaffen und layen haben verkauffet. Wir wellen auch, ob unser man ainer oder mer hintz ir man ainem oder mer icht ze sprechen hab umb so getan sach die sy richten sullen, der sol das recht vordern hintz demselben herren oder seinem ambtman, und sol er im das recht thun als sitleich und gewondleich sit. Tet aber er des nicht, so sol er es unseerm richter kunt thun, und sol der seinen poten senden zu demselben herren oder ambtman, und sol unserm man das recht vorderen. Tet man im des dann nicht in dreien vierzehen tagen, so sol es unser richter richten, der uber denselben man richter ist, und sol in das fürbas an andere ir rechten dhain schad sein. Hat aber ir man ainer hintz dem unseren icht ze sprechen, der sol das recht von im vor unserm richter nemen, und sol er im hinwider das recht ze gleicher weis
thun vor seinem herren hinter dem er sitzet als sitleich und gewondleich ist. Tet aber er des nicht in dreien vierzehen tagen, und uns, unserm fronpoten oder vitzdomb das geclagt wirt, gehaissen wir in bey unsern treuen, das wir in das pessern hintz unserm richter, oder unser vitzdomb haissen pesseren.
Was urtail auch ze krieg wirt, wellen wir, das man der dinge in allem dem rechten als vor. Wir wellen auch, ob yeman in unsern pansteten oder mergkten ainem bürger icht gelten sulle, der sol seinen poten mit unsers richters poten zu demselben senden und sein gelt vordern. Stet er im dann des geldes on laugen, so sol er in seines geldes in vierzeen tagen verrichten. Tet er des nicht, so sol er im pfant geben und antborten von seinem undertan, wo in des der bürger weiset. Tet er des nicht, so sol im unser vitzdomb oder richter ainen pfenter geben der im pfant geb für sein gült. Laugent aber man dem bürger der gült, so sol im der man ainen unverzogen tag geben auf vierzehen tag, und auf den tag ain unverzogen recht thun. Geschech des nicht, so mag aber unser vitzdomb oder richter demselben pfant haissen antborten für sein gelt. Clagt aber ain bürger umb sein gelt hintz ainem dinstman oder ainem anderm unserm edlmanne, die sullen darumb das recht vor uns thun oder an den steten, da sy es vor haben getan. Findet aber der bürger seinen gelter in der stat, so mag er in darumb wol verbieten darinnen.
Es sullen auch zwen ausman, der ainer dem andern gelten sol, die nicht bürger sind, ainer den andern in der stat nicht verbieten, und sullen das recht nehmen, da sy es von recht dulden sullen.
Wir wellen auch, ob dhain ir aigen man zu uns in unser panstat fuer, vordernt sy den in jarsfrist heraus, den sullen wir in lassen faren vor liechtmess vierzehen tag. Wolt aber ir man ainer bürckrecht gewynnen in unser stat, und doch ausserhalb sitzen, und damit seinem herren dinstes uberich werden, des sullen wir nicht gestatten, und sullen in es abnemen, wenn sy das an uns suechent. Ze gleicher weis wellen wir, das sy die unseren, als sy unser ambtleut vordern, lassen faren auch vor liechtmess vierzehen tag.
Wir wellen auch, das die hantvest kainen andern hantvesten die wir ee haben gegeben, kainen schaden thu, noch das der kauff an ir alten rechten uber leut und uber guet kain schad an ichte sey, wann wir in die damit nicht abnemen noch ringen, an ir dorfgerichten, grafscheften und hofmarchen und allen andern ir rechten, noch halt an den rechten die wir in nu von neuen dingen haben gegeben. Wir wellen auch, das dhain unser ambtman hoch oder nider dhain nachtseld von in oder von uns selbst auf dhain unser man oder guet, dieweil sy es ze pfantschaft von uns innhabent, lege oder nem, noch auf ir leut, die sy mi thuer und mit thor haben beslossen.
Wer auch, das wir oder unser ambtleut hintz yeman uns versehen, das er unser leut icht innhiet, demselben sullen wir oder unser vitzdomb ainen tag geben, und dieselben [laevt] mit dem rechten aus seiner gwalt in die unsern bringen. Ze gleicher weis haben wir yeman der irn innen, die sullen sy auch mit recht bringen aus unser gwalt.
Wir thun auch kund, das edlleut, arm und reich, wie sy genant sind, pfaffen, gaistlich und weltlich umb die gnad, als es oben verschriben ist, die wir in getan haben liebleich und willigkleich uns herwider gegeben habent und gestat, das wir von allem ir guet und ir leut guet ze ainem mal und ze disen zeiten alain nemen sullen von yegklichem guet, es sey hof oder hueb, das getraid gültat, ye von dem schaf waitzes achzigk pfennig, von dem schaf roken sechzigk pfennig, von dem schaf gersten vierzigk pfennig, von dem schaf habern dreissigk pfennig, von schweingelt was man davon geit ze froncost, dieselben pfennig alle. Man sol auch raiten was den herren zinses gefallen mag, der sol uns aller gefallen. Was auch swaig uberal in dem land ist, sol man die kess zu pfennig schlahen, und sullen uns die halb gefallen von allen swaigen.
Wir wellen auch, das man das guet abnemen sol von den widemb, die die pfaffen pauent, als oben ist geschriben. Und thun wir in die gnad hinwider, das wir, noch dhain unser ambtman, edl oder unedlman, dhaines pfaffen guet nach seinem tod sich fürbas nicht underwinden sol, wann was yeder pfaffe hinder im lett, da sol man seinen geltern von gelten, und denn von dem andern geben, ob er icht geschaft hat umb sein sel; und was dann uberigs wirt, das sol gefallen der kirchen, da er auf ist gesessen, und sol man das den heiligen und der krichen zu pesserung anlegen nach der zechleut und ander fromer leut rat in der pfarre. Wellich pfaffe aber on gescheft verfuer, so sol dem guet, das er lett, aller ding geschehen, als oben ist verschriben.
Uns sullen auch alle pauleut die darzu gehorent von ir hab geben aller das achttail, es sein jung oder alt diener, wie sy genant sind, wo sy sitzent hinder herren oder pfaffen. Wir haben auch beschaiden allen unseren dinstmannen besonderlich, was ir yegklicher mit
sein selbs pfueg paut zu seinem prot, da sol uns nicht von gefallen. Dieselben gnad wellen wir auch stet beleiben allen abten, pröbsten, prelaten und den spitalen. Es sullen auch alles Regenspürger pfennig sein, was auf das traid ist gelait. Was münsse aber yeder zins ist, der sol uns also aller gefallen.
Wir gehaissen auch in für uns und für unser erben, wenn man an die steur steet und zugreiffet, das wir sy und ir erben fürbas ewigkleich saemleicher kauffe und steur ledig sagen, und das sy und ir erben von uns und von unsern erben die gnad, die wir in getan haben, als oben ist verschriben, ewigkleich stet haben.
Wir gehaissen auch in, ob wir unsere guet von in itzo nicht erlösten, was in dannoch beleibet ze pfantschaft von uns, da sullen wir dhain steur noch vordrung fürbas hin haben, untz wir es von in wider erlösen. Wir wellen auch, was unser graven, freien, dinstman, ritter oder knecht guet an einander versetzt habent, da sol uns von dem guet, als oben verschriben ist, der das guet innhat, diss handlung von geben; wenn sy dann gen einander wellent lösen, so sol, der da löset, das guet, das er uns itzo geit, im widergeben mit anderm guet, da er umb löset, wann im das gericht dann gefellet.
Es soll auch yeder pauman nicht mer von seiner hab geben, dann das achttail seiner hab; das ander alles sol der herre geben, als oben ist verschriben, on allen des paumans schaden. Wir verihehen auch, ob [von] dhainem man der obengeschriben sach icht uberfarn wurde, graven, freien, dinstmannen, armen oder reichen, gaistlich oder weltlich, von richtern oder unsern ambtleuten, das sol der, dem die sach ist uberfarn, kunt thun unserm vitzdomb, und sol er im ainen tag für sich geben [ze] vierzehen tagen. Und machet er die sach hintz unserm ambtman war, so sol im der vitzdomb es aller ding abnemen. Tet es unser vitzdomb nicht,
oder ob er die sach selb hiet getan oder uberfarn, so sol er für uns komen, und sullen wir im ze vierzehen tagen ainen tag geben. Machet er die sach dann gen unserm vitzdomb, richter oder ambtman war, so sullen wir im es zehant abnemen. Teten wir des nicht, kem dann der man, dem die sach ist uberfaren, gen dem vitzdomb, richter oder ambtman, in dhain tat, des sol er oder sein helffer gen uns dhain entgeldnusse haben, und sullen halt alle unser graven, freien, dinstman, edl, gaistlich und weltlich im des geholffen sein. Es habent auch alle unser landherren die dabey gewesen sind uns treulich gehaissen ze fürdern, und nicht ze irren noch ze hindern an disen sachen. Wer aber, das ander yeman uns daran irret, pfaffe oder laye, oder wie er genant sey, gen dem oder gen den sullen uns die andern geholffen sein alle. Als ferre, ob se ze panne keme, den sullen sy mit uns tragen, doch sullen des land und leut und alle, die es tragen, an dhainen vor geschriben gnaden nicht entgelten.
Wir nehmen auch in unsern aid den wir heut ze tag willigklich gesworn haben und gerne, das alle die punt und artigkl und gnad, als sy oben benant sind, land und leuten, arm und reichen und allen irn nachkomen von uns, unseren erben und allen unsern nachkomen stet, gantz und unzerbrochen on alles gever ewigklich beleib.
Und daruber zu ainer grössern vestigkait legen wir unser insigl an disen brief, darzu unser lieben swestern Agnesen insiglen, darzu unsers lieben vettern hertzog Ludwigs insigl, der unsers brueder kind Hainrich und Otten und aller ir geswistreit ze treuen gewunnen und fürdrung [ze] pfleger genomen ist, von uns und auch von ir vatter, dem got genad, und auch desselben mit uns gesworen hat, und [hatt] auch land und leut [im] hinwider gesworn in pflegers weis derselben kind.
Dazu gehaissen wir in bey demselben aid, das wir des romischen konigs willen und gonst uber disen gewerft und gnad, und darzu sein hantvest und sein brief gewynnen sullen, so wir schirist mögen on gever. Wolt aber er uns daran nicht geweren, so sullen wir im fürbas kainen dinst thun, wenn er des an uns gert, er gewer uns ee des.
Wir gehaissen auch und nemen in denselben aid, das wir unsers lieben vettern hertzog Ruedolfs [und] unser lieben öheim, des hertzogen von Osterreich und des hertzogen von Kerndten an disen brief ze ainer stet werden gelegt ir insigl. Mocht aber wir der insigl an alles gever nicht gehaben, das sol dieser hantvest on allen irn punden nicht schaden. Wir gehaissen auch bey unserm aid und treuen, das wir unser herren, der bischof von Saltzburg, Freising, Regenspurg und von Passau insigl an disen brief legen. Mocht aber wir des nicht on gever zuebringen, das sol auch diser hantvest nicht schaden sein. Und wellen dannoch, ob dieselben bischof das fürbas thun wolten, das wir unserm rat, graven, freien und dinstman daruber volgen sullen, was sy uns daruber thun haissent; und sullen auch in dhain stetigkait uber die sach thun, sy legen ir insigl an diss brief. Nembent auch sy die sach für guet, wie getan punt sy daruber vordernt, und die wir in geben, was die mer dann [dev] creft und punt habent, das sol diser hantvest hilflich sein. Nemben aber sy krengker und ringer punt von uns für guet, das sol der hantvest nicht schad sein. Wolten aber die bischof an den punden ze vest oder ze ring sein, so geben wir unsern landherren, graven, freien und dinstman den gewalt, das sy die ringen oder swerer machen nach ir willen.
Es habent auch alle unser landherren, graven, freien und dinstman vor uns gesworn ainen aid mit unserm willen und haissen, das sy an einander geholffen sein, ob in icht an disen sachen von uns oder von unsern ambtleutn begrengkt würd oder uberfaren, das sy sich des weren sullen; als ferr ob sy sich darumb an ain anderen herren halten mit dinst durch helffe und rettung wider uns, das sy des noch ir erben nicht entgeltn sullen an irn treuen noch an dhainen gnaden oder sachen gen uns oder unsern erben, noch die herren da sy sich anhabent, sullen des auch an ir treuen nicht entgelten.
Wir sullen auch von dem babst mitsambt in werben on gever ob wir es erwerben muegen ain ewig stetigkait uber die vorgenanten punt, und wie getan stet punt oder vestigkait er uns daruber findet oder setzet mit dem pan oder mit den punden, die dem pan geleich sein, die sullen wir und unser erben für guet haben.
Wir wellen auch, das man diss hantvest oder ain notl der hantvest an allen steten less, do man die steur abnimt; und sullen dann arm und reich sweren, dasselb ze behalten, und auch an einander geholffen sein, ob von uns oder unsern amtleuten des icht würd uberfaren. Und wann wir in der hantvest sex haben gegeben, die alle stent in der mass und die stet, und sullen auch alle geleich die craft haben, die diese hat; würd der hantvest aine oder mer verloren, so gehaissen wir in bey unserm aid, ander hinwider ze geben in aller der mass und craft als die ist und hat.
Das dem lande und den leuten das alles, als es oben geschriben ist, stet und unzerbrochen beleibe, geben wir in diss hantvest mit unsern insigelen, als sy oben sind benant, und auch mit unsers vettern hertzog Ruedolfs, unser öheim, des hertzogen von Osterreich und des von Kerndten, und der vorgenanten bischof insigeln versiglt in aller der mass, als oben ist benant, das ist, ob sumleiche insigl daran nicht kemen, das sol der hantvest an dhainen ir punden nicht schaden. Und ist das geschehen in unser stat ze Landsshuet da von Christes geburt waren tausent iar, dreihundert iar und darnach in dem aindleften iar an sand Veiths tag.
(Transkription: Theo Herzog, Landshuter Urkundenbuch I, 1959, S. 120 –125)
2. Weitere Infos zu Herzog Otto III.
Weitere Informationen zu Herzig Otto III. finden Sie hier: Historisches Lexikon Bayern
Ungarisches Königtum Ottos III. von Niederbayern, 1305-1307