Die von Papst Gregor XIII. (1572–1585) angeordnete Kalenderreform stellte eine angemessene Antwort auf die zahlreichen Appelle dar, welche diesbezüglich schon im 13. und 14. Jahrhundert von Wissenschaftlern wie Giovanni Campano, Roger Bacon oder Niccolò Cusano formuliert worden waren. Der bis dahin gültige julianische Kalender teilte das Jahr in 365 Tage, denen alle vier Jahre ein Tag hinzugefügt wurde (Schaltjahr). Dadurch wurde die Differenz von sechs Stunden mit dem Sonnenjahr ausgeglichen. Nach diesen Berechnungen fiel die Frühjahrs-Tagundnachtgleiche auf den 25. März und die Wintersonnenwende auf den 25. Dezember.
Im Laufe der Jahrhunderte führte jedoch ein Fehler bei der Berechnung des Sonnenjahres, das sich als 11 Minuten und 14 Sekunden länger erwies, zur Notwendigkeit, das Kalenderjahr alle 128 Jahre um einen weiteren Tag zu ergänzen. Dies bewirkte eine zunehmende Verschiebung der Wintersonnenwende und die Rückdatierung der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche auf den 11. März, mit gravierenden Folgen für die Datierung des Osterfestes, das am ersten Sonntag gefeiert wird, der auf den ersten Vollmond nach der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche folgt.
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Inhalt
- Transkription und Regeste zu Dokument 1
- Übersetzung zu Dokument 2
Die Bulle Inter gravissimas vom 24. Februar 1582, mit der Papst Gregor XIII. die Kalenderreform dekretierte (Dok. 1)
Transkription und Regeste
Eines der ersten gedruckten Exemplare des reformierten Kalenders (Lunario Novo) aus dem Jahr 1582 (Dok. 2)
Übersetzung
